Bau und StreckeneröffnungDie Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen erhielten 1895 die Baugenehmigung für den Bau der „Rodgaubahn“ von Offenbach (Main) über Dieburg nach Reinheim. Die Baugenehmigung für den Anschluss an Offenbach (Main) durch die Preußische Staatseisenbahn erfolgte 1895. Der Streckenast von Offenbach-Bieber zum Kopfbahnhof Dietzenbach ging am 1. Dezember 1895 in Betrieb.Die 38,44 Kilometer lange eingleisige „Rodgaubahn“ ging am 1. Oktober 1896 in Betrieb.
Das Empfangsgebäude Rödermark-Ober-Roden
1896 wurde das auf H-förmigen Grundriss errichtete Stationsgebäude in Betrieb genommen. Zunächst wurde nur die Nordhälfte des zweigeschossigen Typenbaus fertiggestellt (Bild oben rechts) und erst mit Eröffnung der „Dreieichbahn“ erweitert. Das ist durch den Mauervorsprung im mittleren Gebäudeteil zu erkennen. Am Südgiebel gab es einen Güterschuppenanbau. Die Geschosse wurden durch ein Gesimse (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) optisch getrennt.Das Gebäude hat Segmentbogenfenster auf allen Stockwerken. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle und die üblichen Fahrkarten- und Gepäckschalter. Es gab ein separates, zweigeschossiges Toilettenhäuschen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Die 15,0 Kilometer lange „Dreieichbahn“ wurde am 1. April 1905 eröffnet. Dafür wurde das Empfangsgebäude und die Bahnsteige sowie die Gleisanlage erweitert. Dazu kam ein Stellwerksgebäude in Insellage und einige Schuppen.•1963 entstand eine eiserne Fußgängerbrücke, über den die Reisenden zu den Inselbahnsteigen gelangen konnten.•1997 modernisierte die Deutsche Bundesbahn die „Dreieichbahn“ und baute neue Bahnsteige zusammen mit einem Personentunnel.•2003 wurde der Bahnhof für den S-Bahn-Betrieb grundlegend umgebaut.•2013 begann der Umbau des Bahnhofsplatzes und die Sanierung des Stationsgebäudes. Am nördlichen Giebel entstand ein moderner, einstöckiger Glasanbau, der von einem Gastronomiebetrieb genutzt wird.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude verlor leider durch einen Verputz der ursprünglichen Klinkerfassaden sein charakteristisches Aussehen. Das ursprüngliche Gebäude ist aber noch erkennbar und steht unter Denkmalschutz.
Planung und KonzessionMit Hessischen Gesetz von 15. November 1890 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1890 Nr. 47 Seite 319) erhielt die Hessische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Offenburg (Main) Ost nach Rheinheim (Odenw) und einer Stichbahn von Offenbach-Bieber nach Dietzenbach (Hessen).Durch Hessisches Gesetz vom 21. Dezember 1901 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1901 Nr 75 Seite 747) erhielten die Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Bruchschlag-Sprendlingen - Bezierksgrenze - Oberroden (Hess).