Bau und StreckeneröffnungAm 1. Juli 1854 wurde der 43,31 Kilometer lange Abschnitt der „Ludwigs-Westbahn“ zwischen Schweinfurt über Rottendorf nach Würzburg von den Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) fertiggestellt. Der Haltepunkt erhielt zunächst ein provisorisches Gebäude.
Das Empfangsgebäude Rottendorf
Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude mit Walmdach und ein kurzer, einstöckiger Anbau im Norden nach Plänen des Architekten Gottfried von Neureuther 1855 fertiggestellt. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und an der Gleisseite Segmentbogentüren, im Obergeschoss Rechteckfenster mit Werksteinrahmen verbaut worden. Im Erdgeschoss gab es zwei Warteräume, eine Fahrkarten- und Gepäckausgabe sowie weitere Diensträume. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden.Der überdachte Hausbahnsteig besaß ein Holzdach, das durch gußeiserne Wandstützen zur Gebäudewand hin abgestützt wurde. Die separate zweistöckige Güterhalle mit Dienstwohnungen im Obergeschoss und Satteldach besaß Seitenrampen und eine Kopframpe. Sie befand sich südlich des Stationsgebäudes.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 19. Juni 1865 nahm die K.Bay.Sts.B. die 86,62 Kilometer lange Strecke von Fürth nach Rottendorf in Betrieb. Damit wurde Rottendorf zum Trennungsbahnhof.•Nach 1874 entstand der nördliche, lange und einstöckige Anbau mit Satteldach. In ihm befand sich ein Abort, die Technik und Aufenthaltsräume für das Bahnpersonal (Im Bild oben rechts gab es diesen Anbau noch nicht).•1892 wurde die Verlegung des zweiten Streckgleises zwischen Nürnberg und Würzburg abgeschlossen. •Zwischen 1905 und 1908 verlegte die K.Bay.Sts.B. aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens ein zweites Streckengleis zwischen Bamberg und Rottendorf.•Der traufenständige einstöckige Anbau mit Walmdach im Süden des Stationsgebäudes wurde nach 1920 gebaut. Ein Personentunnel zum Inselbahnsteig entstand.•Die Deutsche Bundesbahn (DB) schloss am 2. Oktober 1954 die Installation der Oberleitung zwischen Nürnberg und Würzburg ab. •1960 baute die DB auf dem Hausbahnsteig einen Stellwerkanbau. Dadurch bedingt wurden die Türöffnungen im Erdgeschoss sowie die Überdachung des Hausbahnsteigs geändert. Die gusseisernen Dachhalterungen wurden entfernt und durch neue Stützen ersetzt.•Zwischen 1971/72 installierte die DB eine Oberleitung zwischen Bamberg und Rottendorf.•In den 1980er-Jahren wurde der Güterverkehr im Bahnhof eingestellt. Die Kunden EDEKA, Kupsch und die Verzinkerei Würzburg besaßen ein Anschlußgleis. Sie wurden noch in den 1980er-Jahren von einer aus Würzburg kommenden Diesellok V60 bedient.•1984 wurde der Abschnitt Rottendorf - Würzburg um ein drittes Streckengleis erweitert.•Am 27. Oktober 2012 wurde das Stellwerk auf dem Hausbahnsteig aus dem Betrieb genommen.•Zwischen 2019 und 2020 wurden die Bahnsteige und der Personentunnel erneuert. Der Bahnhof besitzt nun sieben Durchgangsgleise, wovon fünf an einem Bahnsteig liegen.•Am 27. Mai 2021 beginnen die Umbau- und Sanierungsarbeiten am Stationsgebäude, das die Gemeinde Rottendorf der Deutsche Bahn AG (DBAG) abgekauft hatte.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde bei den Umbauarbeiten saniert und anstatt des Güterschuppen-Anbaus einBetonklotz angebaut. Irgendwie passt da was nicht zusammen. Die alte Güterhalle befindet sich heute am P+R Parkplatz. Bemerkenswert ist, dass der Zugverkehr enorm zugenommen hat. Es vergehen tagsüber kaum zehn Minuten, bis der nächste Güterzug durch den Bahnhof fährt.
Die Eisenbahn “kam” am 1. Juli 1854 nach Rottendorf. Also 19 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Rottendorf hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 5.380 Einwohner).
Bilder Rottendorf
Bahnhof von 1874
Luftaufnahme
Bahnstation Rottendorf
Rottendorf - Bf - NRTDR2 : 88A1 : KS31-Jul03
Planung und KonzessionDurch Bayerisches Gesetz vom 23. Mai 1846 (Bayerisches Gesetzblatt vom 30. Mai 1846 Nr 1 Seite 5) erhielt Bayern die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Schweinfurt Hbf - Waigollshausen - Seligenstadt b. Würzburg - Rottendorf - Würzburg HbfDurch Bayerisches Gesetz vom 23. September 1861 (Bayerisches Gesetzblatt Jahrgang 1861 Nr 6 Seite 26) erhielt die Bayerische Staatseisenbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Fürth (Bay) Hbf - Siegelsdorf - Neustadt (Aisch) - Kitzingen - Dettelbach - Rottendorf