Bau und StreckeneröffnungDie 181 Kilometer lange „linke Rheinstrecke“ verläuft von Köln nach Mainz und wurde in fünf Teilabschnitten gebaut. Die Bahnstation Trechtingshausen liegt an dem vierten 61,21 Kilometer langen Teilstück zwischen Bingerbrück (heute Bingen (Rhein) Hbf) und Koblenz, der am 15. Dezember 1859 eröffnet wurde.Ursprünglich wurde die Bahnstation wegen des Hartsteinwerks, welche Grauwacke im Tagebau seit Mitte des 17. Jahrhunderts fördert, eingerichtet. Der Steinbruch liegt nördlich der Ortschaft in der Nähe der Bahnstrecke und hatte einen Bahnanschluss, der vom Bahnhof aus bedient wurde.Trechtingshausen verfügte über eine Schiffsverladestation am Rhein, zu der die Grube Amalienhöhe eine 7,6 Kilometer lange Seilbahn baute, mit der Manganerz transportiert wurde. Die Seilbahn wurde 1967 stillgelegt.
Das Empfangsgebäude Trechtingshausen
Auf der Ortsseite war ein einstöckiges, auf L-förmigen Grundriss Stationsgebäude mit Satteldach entstanden. Im giebelständigen Gebäudeteil war ein Güterboden mit einer Rampe an der Gleisseite untergebracht. Im längeren, traufenständigen Gebäudeflügel gab es einen Warteraum mit Fahrkartenausgabe und Gepäckschalter. Ein Bahnbediensteter konnte den Bahnübergang absichern und die Weiche des Anschlussgleises zum Steinbruch bedienen.Der Haltepunkt konnte 1938 einen nur beschränkten Güterverkehr abwickeln. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Bis Ende 1868 erfolgte der zweigleisige Ausbau der „linken Rheinstrecke“.•In den 1920/30er-Jahren gab es in Stationsnähe ein Bahnhofshotel.•Mit der Elektrifizierung der linken Rheinstrecke 1961/62 erhielt die Bahnstation zwei Außenbahnsteige. An der Ortsseite baute man einen normalen Bahnsteig. An der Rheinuferseite entstand wegen der Hochwassergefahr auf einer hohen Bruchsteinmauer ein Außenbahnsteig. Dabei baute die Deutsche Bundesbahn (DB) auch die verglaste Wartehalle mit Flachdach, von der aus ein Personentunnel zum gegenüberliegenden Bahnsteig führte. Der Bahnübergang erhielt eine Schrankenanlage.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Bahnstation gehört zum UNESCO-Welterbe oberes Mittelrheintal.
Planung und KonzessionAm 5. März 1856 wurde die Preußsche Konzession (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1856 Nr. 12 Seite 146) zum Bau und Betrieb einer Strecke von der hessischen Landesgrenze - Bingerbrück -Boppard-Bezirksgrenze - Koblenz an die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Der Anschluß der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft an die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft bei Bingerbrück wurde durch Staatsvertrag zwischen Preußen und Hessen vom 10. Mai 1859 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1859 Nr. 25 Seite 345) geregelt.